Nagelpilz bei Babys und (Klein-)Kindern: Das müssen Sie wissen
Genauso wie Erwachsene können sich auch Babys, Kleinkinder und Schulkinder mit Nagelpilz infizieren. Besonders feuchte und warme Umgebungen, wie Schwimmbäder oder enge Schuhe, begünstigen die Entstehung. Eine frühzeitige Erkennung ist hilfreich, um Nagelpilz bei Kindern schnell und effektiv zu behandeln. Erfahren Sie hier mehr über Symptome, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und vorbeugende Maßnahmen gegen Nagelpilz bei Kindern, Kleinkindern und Babys.
Nagelpilz bei Babys und Kindern – mögliche Symptome
Nagelpilz (Onychomykose) tritt bei Kindern seltener auf als bei Erwachsenen, sollte jedoch frühzeitig erkannt werden, um eine schnelle und effektive Behandlung zu ermöglichen. Grundsätzlich kann Nagelpilz sowohl an den Fingernägeln als auch an den Fußnägeln vorkommen. Da das Milieu an den Füßen besonders gut für die Ausbreitung von Pilzen ist, tritt der Nagelpilz auch bei Kindern öfter an den Fußnägeln auf.
Erste Anzeichen von Nagelpilz beim Baby und Kleinkind sind aufgrund der winzigen Nägel nur schwer erkennbar, weshalb Eltern genau auf Veränderungen der Nägel ihrer Kinder achten sollten. Das Anfangsstadium von Nagelpilz bei Kindern äußert sich in der Regel durch weiße und gelbliche Verfärbungen am Rand des Nagels.
Im späteren Verlauf ist die Veränderung am Nagel deutlich sichtbar.
Typische Symptome von Nagelpilz bei Neugeborenen und Kleinkindern sind:
- gelbliche oder braune Verfärbungen am Rand und/oder in der Mitte des Nagels
- brüchige, verdickte oder bröckelnde Nägel
- Nagelverformungen oder Ablösung des Nagels vom Nagelbett
- leichte Schmerzen oder Druckempfindlichkeit am betroffenen Nagel
Damit es Ihnen leichter fällt, Nagelpilz bei Ihrem Kind zu erkennen, finden Sie auf dieser Seite einige Bilder von Nagelpilz:
Unbehandelt kann sich der Pilz auf andere Nägel oder die Haut ausbreiten und damit an den Füßen auch zu Fußpilz [Link to: /fusspilz/] führen. Denn: Nagel- und Fußpilz haben oftmals den gleichen Erreger. Um eine Verbreitung zu vermeiden, ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen und das Kind bei dem/der Kinderärzt:in vorzustellen.
Ursachen für Nagelpilz bei Babys und Kleinkindern
- direkter Kontakt: Haut-zu-Haut-Kontakt mit einer infizierten Person
- indirekter Kontakt (über kontaminierte Gegenstände): Nutzung gemeinsamer Handtücher, Schuhe oder Nagelscheren, Bodenflächen von Schwimmbädern, Sporthallen und Gemeinschaftsduschen, auf denen sich viele infizierte Hautschüppchen befinden
Nagelpilz bei Kindern: Ansteckung und Risikofaktoren
- Familienmitglieder mit Nagelpilz: Der größte Risikofaktor für Kinder sind ihre infizierten Eltern oder Geschwister.2 Durch die gemeinschaftliche Verwendung von kontaminierten Gegenständen, wie etwa einer Nagelschere oder -feile, erhöht sich das Ansteckungsrisiko.
- schwaches Immunsystem: Kinder mit einem geschwächten Immunsystem sind anfälliger für Infektionen, da sie eine reduzierte Abwehr gegen Krankheitserreger, einschließlich Pilze, haben. Dadurch können sich Pilzsporen leichter ausbreiten und vermehren. Ein schwaches Immunsystem entsteht durch Erkrankungen wie etwa Diabetes, aber auch durch Atemwegsinfekte.
- Neurodermitis: Die atopische Dermatitis, die bei Babys und Kleinkindern besonders häufig auftritt, gilt ebenso als Risikofaktor für eine Nagelpilzinfektion. Die Ausschlänge können sich unter anderem in der nahen Umgebung der Nägel und zwischen den Fingern und Zehen bilden. Die rauen Stellen erleichtern das Eindringen der Pilzsporen. Eine Infektion wird zusätzlich dadurch begünstigt, wenn die Kinder die betroffenen Stellen aufgrund von Juckreiz wundkratzen.
- Verletzungen beim Sport: Durch Fußballspielen, aber auch durch schnelle Bewegungen beim Toben, drücken die kleinen Kinderfüße mit den Nägeln an die Schuhspitze. Das verursacht unter Umständen kleine Risse, die es Pilzerregern erleichtern, in den Organismus einzudringen.
- feuchte Umgebung: Egal ob beim Barfußlaufen in Schwimmbädern oder bei schwitzenden Füßen in zu engen oder luftundurchlässigen Schuhen – die feuchte und warme Umgebung ist der ideale Nährboden für Pilzsporen.
- unzureichende Fußhygiene: Wenn Füße nicht gründlich getrocknet oder Socken zu selten gewechselt werden, kann dies das Pilzwachstum fördern. Denn auch hier entsteht ein ideales Milieu für Erreger, sodass sich Nagelpilz bei Babys und Kleinkindern bilden kann.
Nagelpilz bei Kindern behandeln
Die Behandlung von Nagelpilz bei Kindern ist oft langwierig, aber notwendig, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Gehen Sie bei ersten Anzeichen am besten sofort zum/zur Kinderärzt:in. Dort finden Sie die passende Unterstützung, um den Nagelpilz bei Ihren Kindern zu behandeln. Die Therapie hängt in erster Linie vom Schweregrad der Infektion und vom Alter sowie Gesundheitszustand des Kindes ab.
Bitte beginnen Sie mit der Behandlung von Nagelpilz bei Ihrem Baby, Kleinkind oder Schulkind nur nach vorheriger Rücksprache mit dem/der Kinderärzt:in.
In den meisten Fällen empfiehlt der/die Kinderärzt:in zunächst eine lokale Therapie. Erst bei fortgeschrittener Erkrankung sind systemische Medikamente (Tabletten) erforderlich.3 Die Anwendung wird so lange fortgesetzt, bis der betroffene Teil des Nagels komplett herausgewachsen ist. Zusätzlich soll der Nagel regelmäßig mit einer desinfizierten Feile behandelt werden.
- äußerliche Anwendung: Bei der sogenannten topischen Behandlung kommen antimykotische (pilzabtötende) Nagellacke, Cremes oder Sprays zum Einsatz –bei Kindern aber nur nach vorheriger Absprache mit dem/der Kinderärzt:in. Art und Dauer der Anwendung richten sich unter anderem nach dem Alter des Kindes. Lassen Sie sich von einem/einer Mediziner:in ausführlich beraten, bevor Sie den Nagelpilz bei Kindern selbst behandeln.
- orale Therapie: Schwere oder ausgedehnte Infektionen werden meist durch eine ganzheitliche Therapie mit Antimykotika in Tablettenform bekämpft. Der/Die Ärzt:in wird Sie dazu ausführlich aufklären, da die Präparate nicht offiziell für Kinder zugelassen sind (sogenannter Off-Label-Use).3 Diese Methode wird jedoch nur angewendet, wenn eine lokale Therapie nicht ausreicht, da sie Nebenwirkungen haben kann.
- alternative Behandlungen: Wenn der Pilzbefall hartnäckig und eine Behandlung mit antimykotischen Tabletten bei dem betroffenen Kind nicht geeignet ist, kann der/die Ärzt:in für größere Kinder eine Lasertherapie Durch die photothermische Wirkung des Lasers können die Pilze zerstört werden. Diese Methode ist als Ergänzung zu sehen, eine alleinigen Laserbehandlung reicht für gewöhnlich nicht aus.3 Da die Behandlung langes Stillsitzen erfordert, eignet sie sich vor allem für größere Kinder.
- allgemeine Maßnahmen: Eltern sollten während des Therapiezeitraums die Nägel ihrer Kinder sauber und trocken halten. Am besten greifen Sie zu Baumwollsocken und atmungsaktiven Schuhen und vermeiden das Barfußlaufen in öffentlichen Bereichen.
Den Nagelpilz bei Kindern zu behandeln, kann mehrere Monate dauern. Daher ist Geduld und eine konsequente Therapie wichtig.
Bei Babys und Kindern setzen Eltern häufig auf vermeintlich sanfte Hausmittel, um nicht sofort Medikamente einzusetzen. Die Wirkung von Hausmitteln, wie beispielsweise Apfelessig oder Teebaumöl, ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt. Um eine Ausbreitung des Nagelpilzes zu vermeiden, sollten Sie also nicht zu lange warten und am besten sofort einen/eine Kinderärzt:in oder einen/eine Hautärzt:in aufsuchen. Fußbäder mit Essig oder Teebaumöl können Sie bei Bedarf aber zusätzlich nach Rücksprache mit Ihrem/Ihrer Ärzt:in anwenden – falls es Ihr Kind zulässt.
So beugen Sie Nagelpilz bei Kindern vor
Da Nagelpilz bei Kindern oft durch feuchte und warme Umgebungen begünstigt wird, ist eine gute Fußhygiene essenziell. Folgende Maßnahmen helfen, eine Infektion zu vermeiden:
- tägliche Fußhygiene: Füße sollten gründlich gewaschen und sorgfältig abgetrocknet werden, besonders zwischen den Zehen.
- atmungsaktive Schuhe und Socken: Baumwollsocken und luftdurchlässige Schuhe sorgen für weniger Schweißbildung an den Füßen.
- regelmäßiges Schneiden der Nägel: Nägel sollten gerade geschnitten werden, um Verletzungen zu vermeiden.
- Badeschuhe in öffentlichen Einrichtungen: Dies kann eine Ansteckung mit Pilzsporen verhindern.
- eigene Nagelpflegeutensilien verwenden: Nagelscheren und Feilen sollten nicht geteilt werden.
Socken und Handtücher regelmäßig wechseln: Besonders nach dem Sport oder Schwimmen ist ein Wechsel wichtig.
Nagelpilz bei Kindern ist eine hartnäckige, aber gut behandelbare Infektion. Frühzeitige Erkennung und konsequente Therapie sind entscheidend, um die Ausbreitung zu verhindern. Eltern sollten auf Veränderungen an den Nägeln achten und bei Verdacht auf Nagelpilz frühzeitig einen/eine Kinderärzt:in konsultieren. Mit den richtigen Maßnahmen zur Vorbeugung lässt sich das Risiko einer Infektion erheblich reduzieren.
FAQs: Nagelpilz bei Kindern
Was tun bei Nagelpilz bei Kindern?
Wenn Sie Symptome wie beispielsweise brüchige, verdickte oder bröckelnde Nägel bei Ihrem Baby oder Kind entdecken, sollten Sie umgehend Ihren/Ihre Kinderärzt:in aufsuchen. Es könnte sich bei Ihrem Baby oder Kind um Nagelpilz handeln, der eine ärztliche Behandlung erfordert.
Ist Nagelpilz für andere ansteckend?
Ja, Nagelpilz ist für andere ansteckend. Deswegen sollten Familienmitglieder beispielsweise auf die gemeinsame Benutzung von Nagelscheren und Feilen verzichten. Haben Sie selbst zum Beispiel (noch unentdeckten) Nagelpilz, können Sie sonst Ihr Baby oder Kleinkind anstecken.
Können kleine Kinder Nagelpilz haben?
Ja, auch Babys und Kleinkinder können Nagelpilz haben. Aufgrund ihres schnelleren Nagelwachstums kann sich der Pilz allerdings nicht so einfach ausbreiten.
Wie sieht Nagelpilz bei Kindern im Anfangsstadium aus?
Der Nagel oder die Ränder des Nagels können sich gelblich verfärben, erscheinen womöglich dicker oder aber sind brüchig. In jedem Fall hat sich die Optik des Nagels verändert.
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